In der von der BWEM AG finanzierten Studie geht es um die Inflation sowie ihren Umfang und Gegenmaßnahmen. Herausgeber sind das Institut für Wirtschaft sowie die BWEM AG. Bei Interesse an einer Studie zu einem speziellem Thema können sie über Anshu Jain (VV BWEM AG) eine Anfrage an das Institut stellen.
Inflationsstudie
Das Institut für
Wirtschaft ging von überschaubarer Inflation aus und hat sich dementsprechend
relativ einfache Handlungsmöglichkeiten angesehen. Den Experten war dabei
allerdings von Anfang an klar, dass es nicht genügen würde, Kapital und
Liquidität aus dem Spiel zu entziehen, die Geldströme müssten gleichzeitig auch
eingeengt werden.
Die Aufstellung der
Geldzuflüsse ergab folgendes Bild:
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Die Kapitalausstattung der neuen AGs
lässt regelmäßig eine Summe von einer Million pro AG ins Spiel wandern. Bei der
gleichzeitig hohen Liquidationsrate junger Unternehmen wird das
durchschnittliche Kapital pro verbleibende AG immer höher.
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Die Leistungen der Systembank bringen
pro Tag einiges ins Spiel. Vor allem in Phasen hoher Zinsen und bei deutlich
klaren Trends auf dem Zertifikatemarkt fließen somit Unmengen an Kapital in den
Markt.
Gleichzeitig fragten
wir uns, wo überhaupt Geld aus dem Markt fließt:
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Wenn der Handel mit Zertifikaten
scheitert entfällt Geld aus dem Markt.
Den Experten des
Instituts wurde somit relativ zeitig klar, dass sie sich die Inflation wohl
doch etwas kleiner vorstellten als sie tatsächlich war.
Bevor man also konkret
auf Maßnahmen blicken kann und diese durchrechnet hieß es erst mal, Marktstudie
zu betreiben.
Der Kapitalzufluss
wurde dabei anhand verschiedener Zeiträume betrachtet, welche im Anschluss aber
auf ein halbes Jahr gerechnet werden.
Kapitalzufluss durch
neue AGs:
31.01.2013-03.08.2013
-- WKN 104628-WKN 105830 – 1202 AGs
1,2 Mrd. € Zuwachs über
184 Tage -- pro Tag ein Zuwachs von 6.532.608
Kurzzeitige Inflation:
Vom 28.Jul bis 03.Aug
ging die Geldmenge um 1,7% oder 120,5 Mio. € zurück, es gab also eine
Deflation. Aktuell hat der Markt ein Volumen von 6,874Mrd. €
Langfristige Inflation:
Uns liegt ein Wert des durchschnittlichen
Depots vom 04.Feb.2013 vor. Dieser beläuft sich auf 11.752.513 €, damals gab es
309 AGs im Spiel. Heute haben wir 268 AGs und einen durchschnittlichen
Depotwert von 23.796.258 €. Über 180 Tage legte das durchschnittliche Depot um
12 Mio. € zu, insgesamt waren es auf den Markt gerechnet 2,7 Mrd. €. Hier gibt
es Verzerrungen aufgrund der wechselnden Anzahl der AGs, jedoch hat sich das
Volumen des Marktes beinahe verdoppelt.
Die Debatte zur
Inflation wurde schon des Öfteren geführt, viele haben sich mit diesem Problem
abgefunden. Das Problem sieht das Institut jedoch nicht jetzt, in diesem
Moment. Deflation und sinkende Überbewertung sehen wir vor allem Aufgrund des
Sommerlochs und sinkender AG Zahlen. Auch unsere Indizes zeigen dieses Bild.
Wenn man den Blick aber auf das Frühjahr wirft herrschte damals ein sagenhafter
Aufschwung. Einzelne Analysten im Institut rechnen mit einer zulegenden
Konjunktur bereits im Herbst. Da in den kalten Monaten mehr Spieler zu erwarten
sind, dürfte auch die Inflation ansteigen und ein Hausse verursachen, welche
den Markt wiedermal aufbläht. Kater in den Monaten danach inklusive.
Maßnahmen, welche den
Markt stabilisieren, sind gerade für jüngere Spieler wichtig. Newcomer kommen
auf einem Markt der durch zwei Tatsachen dominiert wird. Es gibt eine Handvoll
sehr große AGs und bei ihren ersten Orders blicken sie auf einen Handel der
nicht sehr liquide ist und die AGs die sie kaufen würden sind überbewertet.
Der Markt ist die
Visitenkarte des AG-Spiel, bis man in die Community integriert ist.
Bei diesem Kontext ist
es wichtig, einen seriösen und stabilen Markt zu schaffen.
Dazu gehört es auch,
eine stabile Kaufkraft zu schaffen und es den Markteinsteigern nicht unnötig
schwer zu machen. Wer heute seine AG gründet bekommt aufgrund von Inflation und
daraus folgender Überbewertung weniger als vor einem Jahr.
Das Institut sieht das Problem aber auch im
Handelsvolumen des AG-Spiel Dieses schwank zwar deutlich, ist aber im Vergleich
zur Geldmenge niedrig.
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Das Institut konnte in einer Orderstudie
ein Handelsvolumen
von
110,5 Mio. € ausmachen. Dazu verfügt es über drei Werte aus den Statistiken des
AG-Spiel. Hier gibt es sowohl Daten über 55 Mio. 157,8 Mio. und über 127,4 Mio.
€
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Das sind im Mittel 112,6 Mio. €
Ordervolumen bzw. 1,64% der gesamten Geldmenge. Auch wenn man das Sommerloch
berücksichtigt, ist diese Summe für ein AG-Spiel äußerst überschaubar. Das
zeigt, was auch schon John Dahl im Gespräch mit Anshu Jain äußerte. Die Buy
& Hold Strategie funktioniert zwar, bremst aber den Markt.
Die Anleihen, welche
wohl mit bester Konsequenz als inflationäre Kraft auftreten,
sind da schon deutlich
besser aufgestellt. 1,2 Mrd. € liegen in Bonds die mit durchschnittlich 1,2%
verzinst sind. Bei 10 Tagen Laufzeit und 100k bringt es ein Bond auf 12.669€
Zinsen. 36 Bonds können pro Anleiheplatz gezeichnet werden.
Daraus resultieren
36*8*12.669€ = 3.648.723 €. Betrachtet man diese Summe hochgerechnet auf
aktuell 268 AGs sind im Jahr min. 977,8 Mio. € aus Bonds zu erwarten.
Bevor wir als Institut
nun Gegenmaßnahmen präsentieren wollen wir noch eine Rechnung darstellen. Den
errechneten Zinsen steht ein jährliches Ordervolumen von
knapp 41,13 Mrd. €
gegenüber. Würde man also nur den Zuwachs durch Anleihen zinsen bekämpfen
wollen, müsste man 2,37% des Ordervolumens abzweigen.
Im Institut fand vor
Betrachtung der Zahlen folgender Vorschlag am meisten Zuspruch:
Im Szenario zur
steuerfinanzierten Systembank generiert die Systembank kein neues Geld sondern refinanziert
sich über Abgaben auf das Ordervolumen. Bei Käufen bzw. Verkäufen erhebt die
Systembank eine Transaktionssteuer und füllt damit einen Topf, um ihre Zinsleistungen
zu Erfüllen. Die Steuer sollte sich monatlich so anpassen das die Zinsen immer
erfüllt werden können. Überschüsse werden in der Systembank geparkt und nach 2
oder 3 Monaten vernichtet. Angestrebt werden sollte hierbei eine Inflation
durch Zinszahlungen von höchstens 10% per Jahr.
Negativ ist hierbei die
finanzielle Belastung beim Handeln, welche Buy & Hold verstärken dürfte.
Ein Vorteil ist z.B. für etablierte AGs beim Kauf junger Konzerne gegeben.
Junge AGs handeln weniger und sind somit weniger Abgabenbelastet, gelichzeitig
profitieren sie von guten Zinsen. Hier gleicht das Wachstum die Kosten der
Konzerne aus.
Zu diesem Szenario
gehört auch der Vorschlag, den Zertifikate-Handel nicht mehr durch die
Systembank sondern auch über den Steuertopf und ein Wettsystem zu finanzieren.
Wenn also alle auf Call setzen und dieser Fall eintritt, wird ihnen nichts
gezahlt, da keiner Put setzte (Wettsystem) oder es wird für Call oder Put ein
Gewinn aus dem Steuertopf gezahlt. Der Zertifikate Markt ist jedoch ein
Sonderfall, weshalb das Institut hier eine gesonderte Betrachtung empfiehlt.
Abschließend äußerten
sich die Experten negativ über den Kapitalzufluss bei der AG-Gründung. Man
sollte diesen reduzieren und verstärkt darauf setzen, Das Geld für junge AG-s
aus dem Markt zu entziehen. Hierfür empfehlen die Experten auch,
Sicherungskonzepte für junge AGs zu überdenken, z.B. einen verzögerten
Markteinstieg.
All diese Maßnahmen
währen ein deutlicher Umbruch für das Spiel und dürften für den Markt deutliche
Konsequenzen haben. Es dürfte aber auch klar sein das Maßnahmen ergriffen
werden müssen. Auf Basis unserer historischen Daten wächst die Geldmenge pro
Tag um 0,14%, pro Woche um 0,94% und im
Monat um 4,2%
Somit dürften in einem
Jahr beinahe 10,4 Mrd. € im Spiel in Umlauf sein.
Jedoch ist klar das es
weiterhin eine Inflation geben wird, da der Markt nicht übermäßig belastet
werden darf. Wird jedoch das Startkapital aus dem Markt genommen, dürfte der
Zuwachs pro Jahr auf 1 Mrd. € sinken.